Vergleich ist eine Sackgasse
Fast jeder von uns kennt es, das unangenehme Gefühl verglichen zu werden. Es können ein komisches Gefühl in der Magengegend, kribbelige Hände, Herzrasen oder plötzlich kullernde Schweißperlen sein. Allein der Gedanke an eine Vergleichs- oder Konkurrenzsituation kann schon vereinzelte Erinnerungen aus der Schulzeit oder Momente aus dem Familienalltag wieder aufleben lassen.
Und das ist kein Wunder und keine Seltenheit denn in einer Welt, die so sehr von Leistung und Erfolg geprägt ist, ist es kaum überraschend, dass Konkurrenz ein allgegenwärtiges Element unseres Lebens ist. Ob im persönlichen Bereich oder im professionellen Coaching-Umfeld, Konkurrenzgedanken können eine Vielzahl von Emotionen und Reaktionen hervorrufen, die sowohl positiv als auch negativ wirken können.
Genau mit diesen Situationen und Reaktionen beschäftigen wir uns heute näher.

Manuela Weiss
Manuela Weiss ist Gründerin und Leiterin der MW-Akademie. Ihre große Leidenschaft ist es, ihr Wissen und ihre Erfahrung von über 11 Jahren, an andere Menschen weiterzugeben. Den Menschen als Ganzes zu sehen, mit seinen Gedanken, Emotionen und seinem Körper zieht sich wie ein roter Faden durch die ganze Akademie.
Die Emotionen und Körperreaktionen der Konkurrenz
Konkurrenzgedanken können eine Achterbahn der Emotionen auslösen. Von Selbstzweifel und Angst bis hin zu Wut und Eifersucht kann das Spektrum der Gefühle breit gefächert sein. Diese Emotionen können sich auch in physischen Reaktionen bemerkbar machen, wie beispielsweise mit erhöhtem Herzschlag, Schweißausbrüchen oder sogar Bauchschmerzen. Im Grunde gibt es nichts, was es nicht gibt. Und die Kombination aus diversen Emotionen und Körperreaktionen können oft zu Verwirrung und Überforderung führen.
Warum jedoch lösen Konkurrenzgedanken solche starken Reaktionen aus? Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass der Wettbewerb ein evolutionäres Überlebenswerkzeug ist. In einem Umfeld, in dem die Ressourcen begrenzt waren, mussten unsere Vorfahren gegen andere kämpfen, um zu überleben. Diese evolutionären Überreste sind tief in unserem Gehirn verwurzelt und manifestieren sich auch heute noch in unserem Verhalten, wenn wir uns automatisch mit anderen vergleichen und um vermeintlich knappe Ressourcen konkurrieren.
Zwei Tipps zur Bewältigung von Konkurrenzgedanken
Selbstreflexion und Achtsamkeit: Indem wir uns unserer eigenen Gedanken und Emotionen bewusst werden, können wir die negativen Auswirkungen von Konkurrenzgedanken besser verstehen und kontrollieren. Achtsamkeitstechniken wie Atemübungen oder ein Spaziergang an der Natur können helfen, den Geist zu beruhigen und eine gesunde Distanz zu dem eigenen Gedankenkarussell zu schaffen.
Kooperation statt Konkurrenz: Statt sich ständig mit anderen zu vergleichen und um „begrenzte“ Ressourcen zu kämpfen, können wir lernen, mit anderen zusammenzuarbeiten und gegenseitige Unterstützung zu suchen. Das offene ansprechen von Konkurrenzgedanken kann auch positiv dazu beitragen, um die Gedanken und Emotionen zu sortieren. Durch die offene Kommunikation kann einem möglicher Konkurrenzkampf entgegengewirkt werden, so dass es erst gar nicht zu einer Eskalation kommt.
Die positive Seite der Konkurrenz
Obwohl Konkurrenzgedanken oft als negativ betrachtet werden, können sie auch positive Effekte haben. Sie können uns antreiben, unser Bestes zu geben und uns zu Höchstleistungen ansporen. Darüber hinaus können sie uns dazu bringen, über uns selbst hinauszuwachsen und neue Fähigkeiten zu entwickeln. Wenn wir lernen, Konkurrenzgedanken konstruktiv zu nutzen, können sie zu einem Motor für persönliches Wachstum und beruflichen Erfolg werden.
Fazit
Konkurrenzgedanken sind alltägliche Begleiter, manche sind nur unterschwellig, kaum spürbar, andere machen sich lautstark durch emotionale oder körperliche Reaktionen bemerkbar. Wenn man allerdings den Druck aus diesen Gedankengängen herausnimmt, sie bewusst wahrnimmt und auf das reduziert, was sie eigentlich sind, nämlich ein Überbleibsel einer evolutionär bedingten Stresssituation, bieten diese Gendanken ein unglaublich großes Lernfeld für Persönlichkeitsentwicklung und Karrierewachstum. Also legen wir die Waffen der Frühzeit nieder und nutzen dieses Lernfeld um ein für alle Mal Frieden mit unserem eigenen Gedankenkarussell zu schließen.