Druck erzeugt Gegendruck
Kennst du das Gefühl, wenn plötzlich alles zu viel wird? Anfangs warst du noch richtig motiviert doch sobald du dich beispielsweise der Deadline eines Projektes näherst und dein Chef dir erzählt wie wichtig die Ergebnisse deiner Arbeit sind oder du im Coaching mit deinen Klienten immer das Gefühl hast das bestmögliche und meiste aus einer Stunde heraus holen zu müssen, dann weißt du bestimmt wie blockierend und einschneidend solch ein Aufbau von Erwartungen sein kann. Du fühlst dich wie eine Traube in einer Weinpresse, der Druck wird immer höher, du fühlst dich eingeengt und in Form gepresst und kommst an einen Punkt wo du aufgrund der Überreizung wortwörtlich platzen könntest.
Der Stresspegel steigt schnell und massiv an, diesen wieder zu senken ist gar nicht so einfach und oft versteht man nicht einmal woher dieser Erwartungsdruck auf einmal kommt, denn bis jetzt sind alles Coachings super gelaufen und der Chef war immer mehr als zufrieden mit der Arbeit. Das Erwartungen, aus teilweise „minimalen“ Situationen unserer Kindheit oder aus einer Eigendynamik im Büro entstehen können ist uns meistens nicht einmal bewusst.

Manuela Weiss
Manuela Weiss ist Gründerin und Leiterin der MW-Akademie. Ihre große Leidenschaft ist es, ihr Wissen und ihre Erfahrung von über 11 Jahren, an andere Menschen weiterzugeben. Den Menschen als Ganzes zu sehen, mit seinen Gedanken, Emotionen und seinem Körper zieht sich wie ein roter Faden durch die ganze Akademie.
Die Entstehung von Erwartungsdruck
Erwartungsdruck entsteht oft aus einem Zusammenspiel von internen und externen Faktoren. Interne Faktoren wie Selbstzweifel und Perfektionismus können dazu führen, dass wir uns selbst hohe Standards setzen. Externe Faktoren wie gesellschaftliche Normen, familiäre Erwartungen oder beruflicher Druck verstärken diese Dynamik zusätzlich.
Erwartungsdruck und Perfektionismus
Erwartungsdruck und Perfektionismus gehen oft Hand in Hand. Der Drang, immer perfekt zu sein oder den Erwartungen anderer gerecht zu werden, kann zu einem ständigen Gefühl des Versagens führen. Diese Spirale des Selbstzweifels und der Selbstkritik verstärkt den Erwartungsdruck und kann zu einem ungesunden und massiven Stressniveau führen.
Strategien zur Bewältigung von Erwartungsdruck
Sowohl als Coach als auch als Privatperson gibt es effektive Strategien, um mit Erwartungsdruck umzugehen:
Achtsamkeit und Stressbewältigung: Integriere Achtsamkeitspraktiken wie Meditation, Atemübungen oder Yoga in deinen Alltag, um Stress abzubauen und im Moment zu bleiben. Dadurch kannst du den Erwartungsdruck besser bewältigen, gelassener reagieren und erkennen, ob du dir den Erwartungsdruck selber machst oder er durch äußere Einwirkungen entsteht.
Selbstreflexion und Akzeptanz: Reflektiere deine eigenen Erwartungen und erinnere dich daran, dass es normal ist, nicht perfekt zu sein. Akzeptieren deine Grenzen und feiere auch kleine Erfolge.
Kommunikation und Grenzen setzen: Kommuniziere klar und deutlich deine eigenen Bedürfnisse und Grenzen gegenüber anderen. Erlaube dir auch, Nein zu sagen, wenn du dich überfordert fühlst, und delegiere Aufgaben, wenn nötig.
Körperliche Auswirkungen von Erwartungsdruck
Erwartungsdruck kann eine Vielzahl von körperlichen Symptomen auslösen, darunter Kopfschmerzen, Magenbeschwerden, Muskelverspannungen und Schlafstörungen. Durch die Verwendung von vier kleinen Tools kannst du diesen Stress und Erwartungsdruck effektiv bei dir oder deinen Klienten bewältigen:
Entspannungsmusik oder -meditation: Höre beruhigende Musik oder geführte Meditationen, die dazu dienen, den Geist zu beruhigen und den Körper zu entspannen. Dies kann helfen, Stress abzubauen und einen Zustand der inneren Ruhe zu erreichen.
Selbstmitgefühl praktizieren: Achte auf positiven „Self talk“ und versuche negative Gedanken über dich, deine Arbeit oder deinen Körper zu reduzieren und erkenne an, dass es auch mal okay ist, sich gestresst zu fühlen. Selbstmitgefühl kann helfen, den inneren Kritiker zum Schweigen zu bringen und den Druck zu mindern.
Spaziergänge in der Natur: Gehe regelmäßig spazieren und verbinde dich mit der Natur. Frische Luft und Bewegung können dazu beitragen, den Geist zu klären und den Körper zu entspannen.
Warmes Bad oder Dusche: Nimm dir Zeit für ein entspannendes warmes Bad oder eine heiße Dusche. Das warme Wasser hilft dabei, die Muskeln zu entspannen und den Geist zu beruhigen.
Die positive Seite von Erwartungsdruck
Insgesamt zeigt sich, dass Erwartungsdruck nicht ausschließlich negativ ist, sondern auch positive Auswirkungen haben kann. Er kann uns motivieren, außergewöhnliche Leistungen zu erbringen, unsere Ziele zu erreichen und über uns selbst hinauszuwachsen.
Durch den Umgang mit Erwartungsdruck können wir unsere Fähigkeiten und unser Selbstbewusstsein stärken, unsere Widerstandsfähigkeit ausbauen und uns auf das Wesentliche konzentrieren.
Letztendlich ist es entscheidend, den Erwartungsdruck in einem gesunden Maß zu halten und ihn als Ansporn zu nutzen, um persönliches Wachstum und Erfolg zu fördern. Den jeder von uns weiß, aus gepressten Trauben wird ein veredelter Wein.